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Kosten einer Markenanmeldung/Markenrecherche - ein Überblick mit Begriffserklärungen
Mit folgenden Kosten sollte man rechnen
(am Beispiel einer nur für Deutschland zu schützenden Wortmarke für nur ein Produkt):
|
Amtsgebühren |
(300 € brutto=netto; fallen in jedem Fall an) |
+ |
Recherchekosten |
(etwa 200 - 800 €, je nach Umfang) |
+ |
Anwaltshonorar |
(etwa 100 - 500 €, je nach Bedarf) |
= |
Summe i.H.v. |
300 - 1.600 € |
Zeitlich werden Ihnen die Kosten aber wohl genau in umgekehrter Reihenfolge entstehen:
-
vorab und von
Beginn an die Anwaltskosten, nämlich für Beratung,
-
dann die
Recherchekosten,
-
zuletzt die
Amtsgebühren, die Sie meist bis zu drei Monaten hinausschieben können.
Was bedeuten all diese Begriffe?
Im Einzelnen:
1. Amtsgebühren
Die
Amtsgebühren betragen mindestens 300 € (Grundgebühr) und damit kommt
man bei den meisten Anmeldungen gut aus; nur wenn Sie Ihr Zeichen für
viele verschiedene Produkte schützen lassen möchten oder falls Sie eine
internationale Anmeldung anschließen möchten, entstehen höhere
Amtsgebühren.
2.
Recherchekosten und Anwaltshonorar
Recherchekosten
und Anwaltshonorar finden Sie zum Teil getrennt angeboten, zum Teil in
Service-Paketen zusammengefaßt. Hier müssen Sie sich zunächst
klarmachen, welchen Service-Umfang Sie benötigen und was in den
Angeboten enthalten ist (Achtung: die nachfolgenden Begriffe werden
nicht immer einheitlich verwendet):
-
"Markenanmeldung"
-
Meint die
Ausfertigung und Einreichung der Anmeldeunterlagen einschließlich
Waren- und Dienstleistungsverzeichnis.
-
Das hilft
Ihnen schon, wenn Sie sich nicht selbst mit den Anmeldeformularen
beschäftigen möchten; aber wahrscheinlich benötigen Sie daneben weit
mehr Beratung und vor allem auch noch eine Recherche nebst Auswertung;
ich kann deshalb nicht empfehlen, einen Anwalt nur für das Ausfüllen
der Formulare zu beauftragen, außer z.B. in Fällen ausländischer
Anmelder, die Recherche und Beratung schon an anderer Stelle in
Anspruch genommen haben.
- Sie finden online Angebote für Markenanmeldungen
schon ab 50 €. Solche Angebote helfen Ihnen, wenn es nur darum geht,
den Papierkram etwas zu vereinfachen. Denn sie müssen sich dann die
notwendigen Formulare nicht selbst bei den Markenämtern (zum Beispiel
Deutsches Patent- und Markenamt oder Europäisches Amt für geistiges
Eigentum) zusammensuchen und dort die dazugehörigen Ratgeber
durchlesen. Allerdings wird in solchen Angeboten wohl keine gründliche
Vorabrecherche enthalten sein. Da heißt für Sie, dass ein recht großes
Abmahnrisiko unerkannt bleiben kann, wobei sich die Abmahnungsgefahr
gerade durch die Markenanmeldung womöglich noch erhöht.
-
"Ähnlichkeitsrecherche"
-
Meint die Suche nach ähnlichen Zeichen. Meist werden externe Dienstleister damit beauftragt, die dann eine lange Liste aller aufgefundenen ähnlichen
Zeichen abliefern, die wiederum der Anwalt für Sie auswerten sollte.
-
Der Nutzen ist nicht zu unterschätzen. Zwar bietet auch eine Ähnlichkeitsrecherche keine völlige Sicherheit, aber die meisten mir
bekannten Kollisionsfälle hätten sich durch eine Vorab-Ähnlichkeitsrecherche vermeiden lassen.
-
WICHTIG:
Die Ähnlichkeitsrecherche darf sich nicht nur auf Marken (also Produktnamen aus den Markenregistern) erstrecken, sondern muss auch
Firmen (also Unternehmensnamen aus den Handelsregistern) umfassen, denn auch Firmen können mit Marken kollidieren. Achten Sie beim Vergleich
von Angeboten darauf, ob auch nach ähnlichen Firmen gesucht wird!
Außerdem sollten Sie bedenken, dass Ihre Markenanmeldung in verschiedenen Phasen scheitern
oder auf Widerstand stoßen kann. Sie sollten also klären, welche geringeren oder zusätzlichen Anwalts- und Recherchekosten anfallen, wenn
-
das Ergebnis der Vorab-Recherche ungünstig ausfällt und deshalb die Sache - mit einem anderem Zeichen - noch einmal von vorn begonnen werden muss oder
-
der Prüfer beim Patentamt die Marke oder das Produktverzeichnis bemängelt und darauf reagiert werden muss oder
-
ein Dritter Widerspruch gegen Ihre Markeneintragung einlegt, weil er vermeintlich ältere entgegenstehende Rechte hat.
Wie kann es nun weitergehen?
Wenn eine Markenanmeldung auch angesichts der oben geschilderten Kosten für Sie interessant ist (wenn Sie die Sache also nicht nur hobbymäßig interessiert), dann sollten Sie zunächst klären (lassen), ob der von
Ihnen gewünschte Name überhaupt als Marke taugt und welcher Rechercheaufwand noch zweckmäßig wäre.
Natürlich ist es am sichersten und einfachsten, wenn Sie gleich einen Spezialisten beauftragen. Wenn Sie das aber (noch) nicht möchten, z.B. aus
Kostengründen, dann können Sie vorab versuchen, folgende drei Fragen selbst zu klären.
Die drei kritischen Fragen
Die meisten Probleme bei Markenanmeldungen hängen mit diesen drei Fragen zusammen. Sie sollten keine Markenanmeldung angehen, bevor Sie sich diese drei Fragen
beantwortet haben:
-
Taugt der Name überhaupt als Marke oder ist er z.B. freihaltebedürftig?
-
Wie
müsste ein Waren- und Dienstleistungsverzeichnis für meine Markenanmeldung aussehen?
-
Gibt
es schon (zu) viele entgegenstehende Altrechte für ähnliche Produkte?
Wenn Sie dabei z.B. feststellen, dass der Name freihaltebedürftig ist (erste Frage) oder schon ein Dutzend Leute eine ähnliche Bezeichnung für fast gleiche
Produkte angemeldet haben (dritte Frage), dann können Sie sich die Kosten für eine Vorab-Ähnlichkeitsrechereche sparen und sollten einen neuen Namen "erfinden".
Weitere Informationen und praktische Tips finden Sie in meinem kostenlosen Ratgeber "Wie geht Markenschutz". Sie erhalten das PDF-Dokument in
Sekunden an Ihre Mail-Adresse, wenn Sie die folgenden beiden Bestellfelder ausfüllen und dann auf "Bestellen" klicken.
Selbstverständlich werde ich Ihre Angaben nicht für andere Zwecke verwenden oder gar weitergeben.
Schritt-für-Schritt-Anleitungen
Bei der Beantwortung der o.g. drei Fragen und beim Ausfüllen des amtlichen Markenanmelde-Formulars helfen Ihnen meine Anleitungen:
Anleitung zur Prüfung von Freihaltebedürfnis
und Unterscheidungskraft
Anleitung
zum Erstellen eines Waren- und Dienstleistungsverzeichnisses
Anleitung
zu einer ersten Grob-Recherche
Anleitung
zum Ausfüllen des Marken-Anmeldeformulars (inkl. Anleitung
zum Erstellen eines Waren- und Dienstleistungsverzeichnisses
Meine persönliche Mitarbeit ...
... kann ich Ihnen
(neben meinen Festpreisangeboten)
zu folgenden Konditionen anbieten: Mehr
dazu ...
Autor:
Peter Kraus
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